Alle Einsatzmaßnahmen hatten zum Ziel, das Treppenhaus rauchfrei zu halten.

Am 22. Januar 2020 lautete um 14.18 Uhr die Alarmmeldung „Am Brunneck – Zimmerbrand – Flammenüberschlag sichtbar“. Bereits auf der Anfahrt sah Einsatzleiter Kommandant Eduard Klas eine schwarze Rauchwolke aufsteigen und ließ deshalb die Alarmstufe erhöhen. In Ottobrunn lief die Sirene an und die FF Neubiberg wurde mit einem Löschfahrzeug hinzualarmiert. Aus einem Fenster im 1. Stock kam dichter schwarzer Rauch und schlugen Flammen. Im Treppenhaus traf Klas auf den verletzten Bewohner. Er versicherte, dass sich niemand mehr in der Wohnung befindet. Bei Brandausbruch hatte er völlig richtig und besonnen reagiert. Die Türe von der Wohnküche zur restlichen Wohnung war geschlossen und er hatte hinter sich die Wohnungstüre geschlossen. Somit war das Treppenhaus rauchfrei und keiner der anderen Bewohner in unmittelbarer Gefahr.

Die Rauchfreiheit galt es für Klas, unbedingt beizubehalten. Daher befahl er dem 1. Trupp vom LF 20, unter Atemschutz über eine Steckleiter von außen durch das Fenster in die Wohnung einzusteigen. Der Trupp drängte mit ein paar Wasserstößen von außen die Flammen zurück. Innen gelang es ihm schnell, den Brand zu bekämpfen. Der 2. Trupp vom LF 16/12 rüstete sich ebenfalls mit Pressluftatmern aus, ging über das Treppenhaus vor und setzte in der Wohnungstüröffnung einen Rauchschutzvorhang. Dann wartete er vor geschlossener Türe weitere Einsatzbefehle ab. Vor der Haustüre stand ein Hochleistungslüfter zur Entrauchung bereit. Ein 3. Trupp übernahm die Aufgabe des Atemschutzrettungstrupp. Die Drehleiter ging vor dem Gebäude in Anleiterbereitschaft sowohl als Rettungsweg für die Kameraden in der Wohnung als auch zur Sicherheit der darüber liegenden Wohnungen. Dazu fuhr die Besatzung die Fassade hoch und runter und kontrollierte die Wohnungen durch die Fenster.

Nach der Brandbekämpfung ging es um die Entrauchung der Wohnung. Dieses erfolgte erfolgreich hydraulisch. Das bedeutet, der Trupp im Brandraum spritzt mit Sprühstrahl zum Fenster hinaus, der verwirbelte Wasserstrahl sog den Rauch an und mit nach außen. Da einige Fenster oberhalb des Brandraums gekippt waren, drang etwas Rauch in die oberen Stockwerke ein, die Rauchmelder schlugen an. Die Bewohner händigten den Einsatzkräften ihre Wohnungsschlüssel aus. In allen Fällen war es nur eine sehr leichte Verrauchung, die durch natürliche Lüftung durch das geöffnete Fenster schnell wieder abzog.

Der mit dem Einsatzleiter zeitgleich eingetroffene Rettungsdienst kümmerte sich sofort um den verletzten Bewohner. Die Brandfahnder der Polizei nehmen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Um Dreck, Ruß und Rauchpartikel von der stark verschmutzten Einsatzkleidung nicht ins Fahrzeug oder ins Gerätehaus zu verschleppen und die im Innenangriff eingesetzten Einsatzkräfte davor zu schützen, achtet man bereits vor Ort sorgfältig auf die Hygiene. Noch an der Einsatzstelle legten sie die Kleidung ab, die verpackt wurde und nun in die Reinigung geht. Die 37 Einsatzkräfte der FF Ottobrunn rückten zwar um 16.08 Uhr ein. Im Gerätehaus schlossen sich weitere Arbeiten an. In der schwarz/weiß-Schleuse legten sie die benutzten Geräte und weitere Kleidung ab und reinigten sich. Die Atemschutzgeräte galt es aufzurüsten und die Fahrzeuge mit gereinigten Schläuchen zu bestücken.

Besten kameradschaftlichen Dank an den ABC-Zug München-Land für die Zurverfügungstellung der Fotos.

Brand im 1. Obergeschoß eines achtstöckigen Wohnhauses in der Erlenstraße am Brunneck. Oberhalb vom Fenster sieht man die Beschädigungen durch Flamen und dunklen Rauch an der Fassade. (Foto: ABC-Zug München-Land)

Angriffsweg über das Fenster. Somit konnte die Wohnungstüre geschlossen und das Treppenhaus rauchfrei gehalten werden. (Foto: ABC-Zug München-Land)

Hydraulische Ventilation – der Wasserstrahl saugt den Rauch mit aus dem Brandraum. (Foto: ABC-Zug München-Land)