Die Jugendfeuerwehr Bayern bietet ein Fahrsicherheitstraining an, das sich gezielt an Fahranfänger mit dem Führerschein für begleitetes Fahren richtet. Von der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn nahmen drei Jugendliche teil. Beste Bedingungen herrschten auf dem Flugplatz der Firma Grob Aircraft in Mattsies  im Unterallgäu. Eine breite und mehrere Kilometer lange Startbahn bot viel Platz, um beim Slalomfahren auszutesten, wo die Grenzen der Fahrphysik liegen. Bei den ersten Durchgängen noch verhalten, fuhren die Jugendlichen im weiteren Verlauf so, dass hier und da die Reifen quietschten. In dem Training brachten ihnen Fahrlehrer bei, wie sie das ausbrechende Fahrzeug wieder stabilisieren und unter Kontrolle bringen können.

Begonnen hatte der Tag mit einer theoretischen Einweisung, in der auch die richtige Sitzeinstellung und Sitzhaltung angesprochen wurde. Dieses dauerte nicht lange, denn die Praxis sollte im Vordergrund stehen. Die insgesamt 24 Teilnehmer aus ganz Bayern teilten sich daher zügig auf acht Fahrschulfahrzeuge auf, und sie durften unter Anleitung von Fahrlehrern verschiedene Aufgaben meistern.

Bei der zweiten Station, nämlich dem Bremsen auf trockener und nasser Fahrbahn, spielte die Fahrphysik eine bestimmende Rolle. Wie sich der Bremsweg mit zunehmender Geschwindigkeit verlängert, demonstrierte zunächst ein Fahrlehrer. Die große Mehrzahl der teilnehmenden Jugendlichen schätzte den Bremsweg bei 50 km/h deutlich zu niedrig ein. Dieses Aha-Erlebnis konnten die Jugendlichen anschließend selbst bei ihren Bremsmanövern in ein richtiges Verhalten umsetzen.

Der Schwierigkeitsgrad steigerte sich bei der nächsten Übung: Zum Bremsen kam als zusätzliche Aufgabe hinzu, ein Hindernis zu umfahren. Der eine oder andere Leitkegel musste dabei etwas leiden, wenn die Jugendlichen ihre Geschwindigkeit unter- und ihr Fahrkönnen überschätzten. Mit jedem Durchgang verbesserten sich die Fahranfänger jedoch merklich.

Ergänzt wurden die praktischen Fahrübungen durch einen Simulator. In einem Kommandowagen sitzend, mussten die Jugendlichen auf unterschiedliche Situationen reagieren. Auch wurde ihnen der Einfluss von Alkohol auf das Sehen und die Reaktionsfähigkeit demonstriert. Dies sollte den Jugendlichen näher bringen, wie gefährlich das Fahren unter Alkoholeinfluss ist. Genauso verhält es sich, wenn sich der Fahrer durch sein Handy ablenken lässt.

Gefördert wird das Fahrsicherheitstraining durch die Versicherungskammer Stiftung e.V., die einen großen Teil der Kosten übernimmt.

Text + Fotos: Jugendwart Henrik Behrends

Slalomfahren auf der Startbahn. Mit der richtigen Fahrtechnik lässt sich das Auto sicher beherrschen.

Slalomfahren auf der Startbahn. Mit der richtigen Fahrtechnik lässt sich das Auto sicher beherrschen.

„Ich glaube, hier wird er zum Stehen kommen.“ Tatsächlich betrug der Anhalteweg bei 50 km/h über 27 Meter und wurde von den meisten Jugendlichen um bis zu 15 Meter deutlich unterschätzt.

„Ich glaube, hier wird er zum Stehen kommen.“ Tatsächlich betrug der Anhalteweg bei 50 km/h über 27 Meter und wurde von den meisten Jugendlichen um bis zu 15 Meter deutlich unterschätzt.

Eine der Übungen war das Bremsen und Ausweichen vor einem Hindernis auf nasser und rutschiger Fahrbahn.

Eine der Übungen war das Bremsen und Ausweichen vor einem Hindernis auf nasser und rutschiger Fahrbahn.

Da fliegt vorne rechts der Leitkegel! In diesem Fall hat der Teilnehmer am Hindernis zu früh eingelenkt.

Da fliegt vorne rechts der Leitkegel! In diesem Fall hat der Teilnehmer am Hindernis zu früh eingelenkt.

Im Fahrsimulator taucht schon mal ein Reh auf der Straße auf. Normalerweise reicht die Reaktionszeit aus, um rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen. Unter simuliertem Alkoholeinfluss war es nicht mehr möglich, richtig und rechtzeitig zu reagieren.

Im Fahrsimulator taucht schon mal ein Reh auf der Straße auf. Normalerweise reicht die Reaktionszeit aus, um rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen. Unter simuliertem Alkoholeinfluss war es nicht mehr möglich, richtig und rechtzeitig zu reagieren.