Die Sommerferien läutet die Jugendfeuerwehr mit einer Wochenendübung ein: Ausbildung, Einsätze, Schlafen und viel Spaß

„BF-Tag“ bedeutet 24 Stunden im Gerätehaus – so wie es die hauptberuflichen Kameraden machen. Gerätekunde, Ausbildung, Sport, Essen zubereiten, Tischkickerturnier, im Schulungsraum schlafen, und vor allem viel Spaß haben. Das steht auf dem Programm. Was die Jugendlichen, ihre Ausbilder und mithelfende Maschinisten und Dienstgrade als Zug- und Gruppenführer nicht wissen, sind die Übungseinsätze. Die bereitet ein eigenes Team vor, baut die Einsatzstellen auf und schminkt Verletzte.

Diese Jahr begann der BF-Tag bereits am Freitag nachmittag für die Mitglieder der Jugendgruppe 2014 – 2016. Am Samstag kamen dann die Jugendlichen der aktuellen Ausbildungsgruppe 2015 – 2017 hinzu. Sonntagfrüh fand der BF-Tag nach dem Frühstück ihr Ende.

Los gings am Freitag an der Schule 1. Dort galt es, ein Türschloss aufzubohren, um eine verletzte Person zu versorgen und dann durch das Fenster mit der Drehleiter zu retten. Bereits auf der Rückfahrt zum Gerätehaus kam die nächste Alarmmeldung: Einlaufen der Brandmeldeanlage von der Schule 3. Der ausgelöste Melder wurde ermittelt und nach der Ursache geforscht. Es war dann allerdings nur ein Fehlalarm.

Nach dem Abendessen schreckte die Übungsmeldung „Verkehrsunfall Am Finsinger Feld – mehrere Personen eingeklemmt“ die Jugendlichen auf. In zwei Pkw waren mehrere Verletzte zu betreuen und dann zu retten. Dazu mussten die Scheiben herausgesägt, Türen aufgespreizt und das Dach abgeschnitten werden. Der Rest der Nacht blieb dann für die Jugendlichen der ersten Gruppe ruhig.

Am Samstag früh war Personaltausch. Einige der älteren Jugendlichen gingen nach Hause, die jüngeren  kamen neu hinzu. Kaum hatte die Übungsleitung die Fahrzeugbesatzung bekanntgegeben, lief der erste Alarm ein. In der Schule 2 waren mehrere Personen aus dem 1. Stock zu retten, weil das Erdgeschoss verqualmt war. Auf der Gebäudeseite Putzbrunner Straße brachten die Jugendlichen den Sprungretter in Bereitschaft, und es kam die Drehleiter zum Einsatz. Im Innenhof mussten die jungen Feuerwehrler mit der Steckleiter arbeiten, um an die im 1. Stock eingeschlossenen Personen zu kommen und diese über die Leiter herunterzuführen.

Bei dem 5. Übungseinsatz kam ein ganz besonderer Teilnehmer hinzu: Die Besatzung des Polizeihubschraubers, die sich auf einem Flug ins südliche Oberbayern befand, machte einen kurzen Zwischenhalt in Ottobrunn und erläuterte, auf was bei der Einweisung und Absicherung einer Hubschrauberlandung zu achten ist. Dazu hatten die Jugendlichen den Brandschutz mit Schaumrohr vom LF 20, Wasserwerfer des TLF 24/50 und C-Rohr vom LF 16/12 aufgebaut und die Landefläche gegenüber den Spaziergängern gesperrt.

Ohne echtes Feuer geht es nicht! So brannten beim Übungseinsatz 6 einige Holzpaletten in einer Großraummülltonne auf dem Bauhof. Angenommen war, dass das Feuer von dort auf ein geparkten Lkw und das Gebäude übergegriffen hat. In den ersten Minuten waren die Jugendlichen und ihre Führungskräfte jedoch gefordert, eine größere Anzahl an realistisch geschminkten Verletzten zu versorgen und in Sicherheit zu bringen.

Viele Schläuche mussten verlegt werden, um den angenommenen Waldbrand am Kathi-Weidner-Weg in Griff zu bekommen. Jedes der beiden Löschfahrzeuge baute 3 C-Rohre auf. Die Drehleiter beregnete die Fläche von oben. Weil dafür die 8600 Liter Wasser aus LF 16/12, LF 20 und TLF 24/50 nicht lange reichten, musste eine doppelte B-Leitung zum nächsten Hydranten am Haidgraben verlegt werden. Dass es beim Übungseinsatz 7 irgendwann langweilig wird, die Bäume zu bewässern war vorhersehbar, und es entwickelte sich eine Wasserschlacht.

Nach dem Aufräumen der Schläuche, dem Trockenlegen von der Wasserschlacht und dem Abendessen waren die Jugendlichen recht erschöpft. Und trotzdem mussten sie am späten Abend  wieder raus, um den Landschaftspark am Bauhof beim Übungseinsatz 8 weitflächig auszuleuchten für eine Personensuche.

Der letzte Übungseinsatz des BF-Tages führte am Sonntagfrüh gegen 7.00 Uhr wieder zum Bauhof. Eine verwirrte und betrunkene Person musste vom Dach eines Gebäudes gerettet werden. Steckleiter, Drehleiter und Sprungpolster kamen wieder zum Einsatz.

Frühstück, Aufräumen, Abbau der Feldbetten, Abschlussbesprechung, Dankesworte vom Jugendwart und vom Kommandanten  – und dann war am Sonntag um 9.45 Uhr Ende mit dem BF-Tag 2017.

Übungseinsatz 1: Personenrettung über die Drehleiter an der Schule 1.

Übungseinsatz 2: An der Brandmeldezentrale der Schule 3 wird der ausgelöste Feuermelder ermittelt und der Trupp zur Erkundung eingewiesen.

Übungseinsatz 3: An dem verunfallten Pkw wurde soeben das Dach abgeschnitten. Ein Kamerad schaut, ob die Beine des Verletzten im Fußraum eingeklemmt sind bevor er mit dem Spineboard nach hinten aus dem Wrack herausgezogen wird.

Übungseinsatz 4: In wenigen Sekunden bläst die Druckluftflasche den Sprungretter auf.

Übungseinsatz 4: Über die Steckleiter kommt eine Kameradin der zu rettenden Person im 1. Stock der Schule 2 zu Hilfe.

Übungseinsatz 5: der Polizeihubschrauber wird bei der Landung eingewiesen und brandschutztechnisch abgesichert.

Übungseinsatz 6: Feuer auf dem Bauhof. Zuerst müssen dei Verletzten gerettet werden, bevor es an die Brandbekämpfung geht.

Übungseinsatz 6: Wasser marsch! Das Wenderohr von der Drehleiter, den Wasserwerfer vom TLF 24/50, 1 C-Rohr, 1 B-Rohr, 1 Schaumrohr und das Hydroschild bauten die Jugendlichen auf, um den Brand auf dem Bauhofgelände unter Kontrolle zu bringen.

Übungseinsatz 7: Waldbrand im Landschaftspark am Kathi-Weidner-Weg. 6 C-Rohre kamen zum Einsatz.

Übungseinsatz 9: Die Steckleiter wird aufgestellt, um an die Person zu kommen, die auf dem Dach vom Bauhof im Hawaihemd, mit Ghettoblaster und Weinflasche Party feiert.

Großer Spaß: die Luft muss aus dem Sprungretter wieder rausgedrückt werden, um ihn zusammenzulegen

Das gehört dazu: Gruppenbild mit Hubschrauber und den Teilnehmern am BF-Tag 2017